Vom 4. bis 13. April findet in Nyon das 56. Visions du Réel statt. Im diesjährigen Programm sind auch zwei Filme aus Bern vertreten.
Sedimente von Laura Coppens feiert im Nationalen Wettbewerb seine Weltpremiere. Die Filmemacherin folgt den Spuren ihrer eigenen Familie und legt Schicht für Schicht die Verschränkungen zweier Diktaturen frei. Ausgangspunkt sind Gespräche mit ihrem Grossvater, der aus Angst vor Gedächtnisverlust das Schweigen überwindet. Sedimente begibt sich auf eine Reise durch verschiedene Zeitschichten und beleuchtet mehrere Epochen der deutschen Geschichte – den Nationalsozialismus, die DDR und die Wendezeit bis in die Gegenwart hinein. “Wie sind wir geworden, wie wir heute sind?” Ein Film über Erinnern, Vergessen und persönliche Verantwortung in einer Diktatur.
Bestiari, Erbari, Lapidari, produziert von der Berner Produktionsfirma Lomotion wird im Programm «Spezielle Projektionen» als Schweizer Premiere zu sehen sein. Ein fulminanter Filmessay, der an ein Kuriositätenkabinett erinnert. Auf drei zeitlichen und inhaltlichen Ebenen schreibt der Film eine kritische und poetische Geschichte der Beziehung des Menschen zur Tier- Mineral- und Pflanzenwelt. Diese Universen, die wir als vom “Reich der Menschen” getrennt betrachten, fügen sich bald zusammen und laden uns zu einer Neuordnung alles Lebendigen ein.